Großkühnauer Heimatlied
Das Großkühnauer Heimatlied (Friedrich Kallenbach)
(Meldodie: Wenn die Nordseewellen rauschen)
- Kennt Ihr den Ort im schönen Anhaltland,
dort weit unten, an dem grünen Elbestrand,
zwischen Fahlandsberg und zwischen Wildbergshau,
liegt mein Heimatort, da liegt mein Großkühnau. - Wo die Eichen rauschen Ihr uraltes Lied,
wo der Bussard seine hohen Kreise zieht,
wo die Kiefernwälder hoch und dunkel stehn,
dort liegt Großkühnau und dort ist es schön. - Wo die Straßen nicht wie in der Großstadt sind,
man bei Regen nicht die andr`e Seite find´t,
wo im Winter Modder und im Sommer Staub,
und im Herbst man sammelt in dem Wald das Laub. - Wo am Lauchhorn grasend Kuh und Fohlen stehen,
und zum See die Leute baden gehn,
wo die Kirchen Sonntags alle Frommen ruft,
dort bin ich zu Hause, dort weht Heimatluft. - Wo der Bauer hinter seinem Pfluge geht,
jeder fleißig schafft ohn´ Ruh von früh bis spät,
wo da fließt beim heuen mancher Tropfen Schweiß,
dort ist meine Heimat, dort herrscht Kühnscher Fleiß. - Wo so´n richtig kräftig hartes Künsch man spricht,
man beim sprechen sich noch nicht die Zung´ zerbricht,
durch den Krummhals man so gern spazieren geht,
hin zum Kornhaus, wo am Wall der Stift noch steht. - Wenn im Maien singt so schön die Nachtigall,
in dem Park dort draußen, an dem neuen Wall,
und die Pärchen alle hin zum Weinberg gehen.
Wo am Hange dort die dunklen Tannen stehn. - Kennet Ihr den alten braven Kantor Hecht,
der uns lehrte, was ist gut und was ist schlecht,
und den alten Nehring noch mit seiner Krück,
und kennt Ihr den alten, langen Schuster Kück. - Kennet Ihr die Ziegelzimp im Schmälenhau,
und den Burgwall dort im Park von Großkühnau,
kennt Ihr´n Streng im Walde , wo das Wildschwein wühlt,
und das Unterbruch, wo wild der Birnbaum blüht. - Kennet Ihr noch Mutter Sturm und´s Fischerhaus,
beide sind zerstört im wilden Kriegsgebraus.
Wer den Förstersumpf und Bohlenschuppen nicht kennt,
ist kein richt´ger Kühn´scher, der ist hier dann fremd. - Du mein lieber, alter, schöner Heimatort,
dich vergeß ich nimmer, bin auch weit ich fort,
schließen einst sich meine müden Augen zu,
dort bei Lohmann´s draußen, legt man mich zur Ruh.